Komfortables Understatement
Im Februar 1984 wird der VW Jetta II vorgestellt, ein Jahr nach der Premiere des Golf II – mit dem er von Anfang an gemeinsam entwickelt wurde. Der Jetta II präsentiert aber wie sein Vorgänger ein eigenständiges Heck: Nichts erinnert an den kompakten Bruder mit Heckklappe. Die Innenmaße wachsen auf eine nochmals komfortablere Größe, der Kofferraum bietet ein Volumen im Oberklasse-Format.
Technisch sind Golf II und sein Pendant Jetta weiterhin eng verwandt. Vorne unterscheiden ihn Rechteck-Scheinwerfer. Die Gesamtlänge beträgt 4.315 Millimeter, das Leergewicht ist auf 910 Kilogramm gestiegen.
Es gibt vier Ausstattungslinien: C, CL, GL und Carat. Die Ausstattungsvariante Carat ist nur mit dem 1,8-Liter-Motor (90 PS) und vier Türen erhältlich. Die Sondermodelle lauten Strada, Beach, Coach, Court, Pacific, Flair, TX und Style.
Im Februar 1984 wird der Jetta II mit folgenden Motorisierungen eingeführt: 1,3 Liter (55 PS), 1,6 Liter (75 PS), 1,8 Liter (90 PS), 1,6 Liter Diesel (54 PS) und der 1,6-Liter-Turbo-Diesel mit 70 PS.
Jetta II Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Jetta II / Werkscode: 16E/19E Stufenheck-Limousine
Modellvarianten / Bauzeit: Jetta II 1.3: 1984–1992 Jetta II 1.6: 1984–1992 Jetta II 1.8: 1984–1992 Jetta II 1.6 D: 1984–1992 Jetta II 1.6 GTD: 1987–1992 Jetta II GT bzw. GTX: 1985–1992 Jetta II GT 16V bzw. GTX 16V: 1986–1992 Motor: Vierzylinder, wassergekühlt Einbaulage Motor: Front, quer Antrieb: Front syncro: Allrad Radstand (mm): 2.475 Länge / Breite / Höhe (mm): 4.315 / 1.665 / 1.395–1.415 -
Motorversionen
Jetta II / Werkscode: 16E/19E Stufenheck-Limousine
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 1.3
1.272 40 / 55 / 5.200 94 / 3.000 97 / 3.000 (ab 1987, Katalysator) 1.6 1.595 55 / 75 / 5.000 123 / 2.500 51 / 70 / 5.200 (ab 1985, Katalysator) 116 / 2.700 (ab 1985, Katalysator) 1.8 1.781 51 / 70 / 5.250 142 / 3.300 1.6 Diesel 1.588 40 / 54 / 4.800 98 / 2.600 108 / 2.500 (ab 1989) 1.6 GTD (Turbodiesel) 1.588 51 / 70 / 4.500 130 / 2.700 59 / 80 / 4.500 (ab 1990, Ladeluftkühlung) 149 / 2.500 (ab 1990, Ladeluftkühlung) 1.8 GT 1.781 82 / 112 / 5.500 150 / 3.500 79 / 107 / 5.400 (ab 1986, Katalysator) 157 / 3.800 (ab 1986, Katalysator) 1.8 16V GT 1.781 102 / 139 / 6.100 169 / 4.600 95 / 129 / 5.800 (ab 1987, Katalysator) 168 / 4.250 (ab 1987, Katalysator)
Jetta II Varianten & Highlights
Jetta II Modellpflege
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1984: Sportlicher GT
Schon im ersten Produktionsjahr wird der Jetta im Oktober für schöne Herbstausfahrten mit dem 1,8-Liter-GTI-Motor (112 PS) ausgerüstet, ein absolutes Understatement-Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp über 190 km/h. Optisch besticht die GT genannte Variante durch schwarze Kotflügelverbreiterungen, einen kleinen Heckspoiler und vor allem durch rote Streifen an den Stoßstangen, rote Embleme sowie Scheibenbremsen auch hinten. Gefahren wird mit Sportfahrwerk, in der GT-Version um zehn Millimeter tiefergelegt.
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1984: Mehr Sicherheit
Für den Jetta ist jetzt ABS lieferbar, zunächst nur für die stärkeren Versionen ab 90 PS. Das neue ABS ist mit hinteren Scheibenbremsen gekoppelt.
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1987: Sechzehnventiler
Im Frühling dieses Jahres legt Volkswagen noch einmal nach: Eine zweite GT-Variante mit 1781-ccm-Sechszehnventil-Motor ergänzt das Programm und leistet 139 PS bei Verzicht auf Abgasreinigung – oder leicht gebremste 129 PS mit Katalysator. Äußerlich unterscheidet sich der GT 16V vom Achtventiler durch die Dachantenne, einen dezent grummelnden Endschalldämpfer mit Doppel-Endrohr sowie die roten 16V-Embleme an Kühlergrill, Heck und Handschuhfach. Der Jetta 16V ist nur viertürig erhältlich und liegt weitere zehn Millimeter tiefer als der GT mit 112 PS.
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1987: Jetzt mit Kat
Die folgenden Motoren sind jetzt mit Katalysator erhältlich: 1,6 Liter mit 72 PS, 1,8 Liter mit 84 PS (beide U-Kat) und ab März 1,6 Liter mit 70 PS (G-Kat).
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1987: Mehr Antrieb mit Allrad
Ein weiteres neues Modell ist der Jetta syncro. Sein bekannter Allradantrieb wird wegen des günstigen Drehmomentverlaufs ausschließlich mit dem 1,8-Liter-Motor (zunächst 90 PS, später 98 PS) geliefert. Für die syncro-Varianten ist eine umlegbare Rücksitzbank erhältlich.
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1987: Gib mir ein G, ein T und auch ein D
Die Basisversion C und die Luxusvariante Carat entfallen. Zwei neue Versionen mit sportlicher Optik erscheinen: Parallel zum Golf GT gibt es auch einen gleichartigen Jetta GT mit 90 PS, außerdem wird ein GTD mit 70-PS-Turbodiesel-Motor angeboten.
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1988: „X“tra Fahrspaß
Das Modell GTX wird eingeführt, mit der Motorenpalette 107/112 PS und 129/139 PS. Die GTX-Modelle sind erkennbar am GTX-Emblem im Kühlergrill, bei Sechzehnventiler noch um ein „16V“ ergänzt.
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1989: Verstärkter syncro und mehr Sport
Der Jetta syncro erstarkt mit G-Kat auf 98 PS aus 1,8 Litern Hubraum. Anfang 1989 findet eine neue Zentralelektrik aus dem Passat 35i Eingang in den Jetta, erkennbar am Warnblinkschalter an der Lenksäule. Alle Modelle erhalten nun große Stoßfänger, vorne entsprechen sie mit der Spoilerlippe denen des Golf GTI. Beim GT wird der Heckspoiler in Wagenfarbe lackiert, die neuen Stoßfänger machen das Fahrzeug sieben Zentimeter länger. Der GL erhält serienmäßig eine Servolenkung. Die Modellbezeichnung GTX entfällt, alle sportlichen Versionen heißen jetzt wieder GT bzw. GT 16V.
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1990: Mehr Licht
Der Jetta II erhält die für alle Neuwagen gesetzlich vorgeschriebene Leuchtweitenregulierung.
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1992: Ende des Wolfsburger Jetstreams
Die Produktion des Jetta II läuft aus, sein Nachfolger ist der VW Vento.